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EQUAL PENSION DAY

    Trotz steigender Altersarmut noch immer wenig Resonanz in der Gesellschaft

    Am 3. August erreichen Männer in Österreich heuer bereits den Pensionsbetrag, den Frauen erst bis Ende des Jahres bekommen. 2015 lag die Frauenpension 41 Prozent unter jener der Männer, heute sind es immer noch 38 Prozent.
    Daher muss jungen Frauen eindringlich klar gemacht werden: Ihr könnt nicht ohne schwerwiegende Folgen jahrelang gar nicht oder bloß Teilzeit arbeiten … sonst liegt eure Pension unter der Armutsschwelle!

    Zu wenig Pension für Frauen – Equal Pension Day – © adobe stock photo

    Das früher gültige Pensionssystem bezog die besten 15 Jahre zur Berechnung der Pension heran, wodurch es weniger problematisch war, langjährig geringfügig beschäftigt zu sein oder in Teilzeit zu arbeiten.
    Daher:
     muss jungen Frauen eindringlich klar gemacht werden: Ihr könnt nicht ohne schwerwiegende Folgen jahrelang gar nicht oder bloß Teilzeit arbeiten … sonst liegt eure Pension unter der Armutsschwelle!
    Das österreichische Sozialversicherungssystem ist auf vollzeiterwerbstätige Männer ohne Lücken in der Erwerbsbiografie ausgerichtet. Es „bestraft“ jedoch jede Abweichung. Frauen haben im Durchschnitt 10 Beitragsjahre weniger als Männer, größtenteils bedingt durch betreuungsbedingte Unterbrechungen, also Familienarbeit. Die Lohnschere verstärkt diesen Effekt und sorgt dafür, dass Frauen auf im Bezug auf die Beitragshöhe schlechter abschneiden. Durch Corona wurde auch wieder verstärkt sichtbar, dass typische „Frauenjobs“ – während der Pandemie gern systemerhaltend genannt – schlecht bezahlt sind.

    Das immer noch sehr traditionelle Rollenverständnis in Österreich bewirkt, dass nach wie vor bei der großen Mehrheit der Paare, wenn ein Kind kommt die Frau die Hauptbetreuung übernimmt. Das Pensionssplitting ist in der Gesellschaft noch nicht angekommen. Die derzeit noch notwendige individuelle Vereinbarung mit dem Partner erschwert es vielen Frauen wenigstens diese Möglichkeit zu nutzen. Wir hoffen stark, dass die politische Ankündigung, hier Abhilfe zu schaffen auch zeitnah Realität wird und auch Lösungen für Frauen und Paare in allen Einkommensschichten und Familienkonstellationen gesucht werden.
    Die gesetzliche Gleichstellung ist weitgehend umgesetzt. Vor allem im öffentlichen Bereich sind die Chancen für Frauen gut verankert. Die berühmte „gläserne Decke“ besteht jedoch in vielen Unternehmen nach wie vor.
    Ausbildung ist einer der wesentlichsten Faktoren, die es Frauen ermöglicht den ihnen zustehenden Platz einzunehmen. Bildung ist uns Soroptimistinnen eines der wesentlichsten Anliegen. Hier die richtigen Schritte zu setzen, ist mit guter Information, persönlichem Engagement, aber auch gesellschaftlicher Unterstützung verbunden. Junge Frauen zu ermutigen diesen Weg zu gehen, ist eines der Ziele, das wir in vielfältiger Wese unterstützen. Es gibt ein jährliches Stipendium. Gerade auch bei der Bewusstseinsbildung, dass Finanzwissen für Frauen einen ganz wesentlichen Faktor für ein selbstbestimmtes Leben bildet, wird mit Informationsmaterial, Vortragstätigkeit und Workshops in Schulen von den Soroptimist Clubs ein wesentlicher Beitrag geleistet.